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Letztes Update: 2006-01-12 17:27 
 
 
  
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Mittwoch, 3. März 2004
Interessante Feststellung.
Dieses Jahr freue ich mich viel mehr auf den Geburtstag meines besten Freundes als auf meinen eigenen.
Beide stehen bald an, und während ich gar nicht richtig wissen will, was die Leute sich für mich haben einfallen lassen, bin ich so vollkommen eingenommen von der Idee für seinen Ehrentag, daß ich mich ständig zurückhalten muß, mich ihm gegenüber nicht zu verplappern.
Eine andere Art des Kindischseins?

|  Von astrogirl um 15:06h| Gelaber.  |
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Haven.
Heute war verhältnismäßig viel los im "Haven".
Das "Haven" war ein kleiner, schummriger, hartnäckiger Schuppen, irgendwo im siebten Distrikt von New Nagasaki, vergessen von den meisten, der sich nur aufgrund seiner Stammkunden und der Subventionen der LFG über Wasser halten konnte. Mit seinem altmodischen Ambiente aus den 40ern, der Abwesenheit des technischen Schnickschnacks und der Spielautomaten, die andere Bars normalerweise zu bieten hatten, den dunklen, verrauchten Räumlichkeiten und der defekten, aber in den letzten 15 Jahre nie reparierten Neon-Reklame lockte es nicht viele Leute an.
Aber heute war, wie gesagt, verhältnismäßig viel los.
Aus den Lautsprechern tönte es laut, doch wenigstens hörte man hier auch mal den ein oder anderen Schlager wie "New Dallas" von Pui Jamm oder "Can't get you out of my head" von den Steampipes. Trotz der Lautstärke war das Sirren der Autober gut zu hören - es waren ältere Modelle, wie es in einem Etablissement wie diesem wohl auch nicht anders zu erwarten war. Und zwischendrin flatterten Gesprächsfetzen über die Tische, Stühle und die weitestgehend ungenutzte Tanzfläche und verloren sich, gehört oder ungehört, und damit ihre Bedeutung.

"Die LFG sollte einfach härter durchgreifen!" echauffierte sich ein älterer Mann mit kurzen blonden Haaren und trank so wütend und energiegeladen einen Schluck aus seinem Glas mit undefinierbarer grüner Flüssigkeit, wie es eben möglich war. "Ja sicher, aber wie?" entgegenete sein Begleiter, ein weißhaariger Jungspund, schüchtern.
Daneben: "Diese Preise! Darüber kann ich mich jedesmal aufregen...!"
"Mein neuer Nanoformer ist ja so total plerr! He, ich kann dir mal die Modellnummer geben..."
"Haben wir uns nicht schon einmal irgendwo gesehen...?"
"Danke, aber ich bin ganz zufrieden mit meinem Nanoformer..."
"Mein Vater war Pilot, bevor sie die KIs perfektioniert haben und sie ihn nicht mehr brauchten..."
"Was sagst du eigentlich zu meinen neuen Augen...?"
"Du solltest ohnehin nicht so viel trinken..."
"Auswandern sollte man! Ganz weit weg..."

Und inmitten all dieses akustischen und visuellen Lärms saß ein alter Mann an einem Tisch in der Ecke und war versunken in einen dezent erleuchteten Datenwürfel. Ein seltsamer Anblick, aber alles relativierte sich hier. Er war sicherlich jenseits der 90, wirkte aber nicht gebrechlich oder krank; ein fröhlicher und vielleicht ein wenig altmodischer Mann, wie die Fältchen um seine blauen Augen und das volle, aber ergraute Haar vermuten ließen.
Nun legte er den Datenwürfel beiseite; er hatte ihn ausgelesen. Er war müde und wollte gerade sein Glas austrinken, als er plötzlich innehielt.
Niemand nahm auch nur annähernd Notiz davon, von ihm oder seinem Innehalten, und doch schien es ihm, als sei nicht nur in ihm selbst, sondern auch um ihn herum alles verstummt. Er sah in sein Glas, in die Reflektion seiner Augen, die seltsam dunkel wirkten in diesem Licht. Und was er dort sah, war der Tod.
Nicht, daß es ihn übermäßig überrascht hätte, den Tod an einem so abwegigen Ort zu sehen wie in einem Glas an einem Tisch in einer Ecke des "Haven" in New Nagasaki. Es war auch nicht so, als habe er noch nie über den Tod nachgedacht, nein, das hatte er sogar sehr oft. Vielmehr erstaunte es ihn, daß ihm der Tod gar nicht so furchtbar erschien, wie er in jungen Jahren immer geglaubt hatte. Tröstlich erschien er ihm jetzt, ruhig und natürlich und einfarbig und endlich.
'Ja', dachte er pragmatisch, 'jetzt wäre ein guter Zeitpunkt...'

Er blickte auf.
Keine Spur vom Tod.
Er war immer noch im "Haven", und es war immer noch verhältnismäßig viel los.
Der blonde ältere Kurzhaarige hatte den jungen schüchternen Weißhaarigen mittlerweile an die Wand geredet.
Ein junges Pärchen hatte sich auf die leere Tanzfläche begeben und eine Weile getanzt, sah aber jetzt ein, daß sie damit nicht viel erreichen würden und begaben sich mit hochroten Köpfen wieder zu ihrem Tisch.
Ein Mädchen trat herein, jung, wohl höchstens 30. Sie war recht hübsch anzusehen und sich dessen vollends bewußt, und so trug sie ihre Attraktivität mit der Selbstverständlichkeit, mit der man ein paar bequeme Schuhe tragen mag, mit sich umher, während sie - man möchte fast sagen - durch die Bar schwebte. Es war nahezu rührend, wie wenig sie in das "Haven" paßte.
Sie hielt inne und strich sich eine Strähne ihres ganz nach Mode silberblauen Haares aus den in der gleichen Farbe redesignten Augen, derweil selbige den alten Mann am Tisch in der Ecke fixierten.
"Herr Hartis? Nein, das ist aber ein netter Zufall! Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen!" kiekste sie mit ihrem modischen Stimmchen, während sie ein erprobtes Lachen lachte, sich neben ihn an den Tisch setze und einen der Autober heranwinkte.
"Oh ja, wie schön, Sie zu treffen", sagte Verosch Hartis, Ex-Kommandant der Marsianischen Flottenverbände, Held der großen Schlacht am Mondperimeter im Jahre 2128, Träger des Silbernen Sternenkreuzes für besondere Tapferkeit im Dienst und vieler weiterer mehr oder minder bedeutungsvoller Auszeichnungen, mit einem Lächeln auf den von Falten umgebenen Lippen und nicht ohne eine gewisse, aber leider vollkommen unbemerkte Ironie.


(Für Cirrus und sich kräftig der Daten aus seiner "Future History" bedienend.)

|  Von astrogirl um 04:10h| Geschichten.  |
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Ein Löffel unnützer Weisheit



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