Ich bin ehrlich stolz auf mich diese Woche.
Wieder um die 8.500 kcal eingespart. Erzählt mir nichts davon, wie ungesund das ist, das darf ich mir ohnehin die ganze Woche anhören, aber im Endeffekt weiß ich schon, was ich mir zumuten kann und was nicht. Ich kann immer noch aufrecht gehen, einigermaßen konzentriert und vernünftig arbeiten und I. unter den Tisch saufen. Was will frau mehr? Ha.
Außerdem habe ich mich trotz angeborener Schüchternheit in den ersten zwei Tagen in neuer Arbeitsumgebung ganz famos geschlagen, wenn ich das mal so dreist sagen darf.

Vielleicht werde ich ab nächster Woche mit R. zum BOP-Training gehen. Schaden kann es ja nicht.
-Skeptischer Blick an mir herab-
Nein. Wirklich nicht.
Daß ich dem Wahn irgendwann mal verfalle, hätte ich ja auch nie gedacht.

Dann habe ich diese Woche auch noch einen alten, mir sehr lieben Freund wiedergefunden. Das baut auf und hätte es eigentlich verdient, mit mehr als nur einem Satz bedacht zu werden, aber manche Erinnerungen behält man lieber mit einem Schmunzeln für sich.

Bleibt zu hoffen, daß es in der nächsten Woche nicht bergab geht.

Im Auto über die Autobahn düsen, Queen nach "Waynes World"-Manier auf voller Lautstärke, in Ahrweiler eine Apfelschorle, Arm in Arm zurück zum Auto und wieder nach Hause.
Ein ungewöhnlicher Abend, aber irgendwie ist unsere Freundschaft ja sowieso ziemlich ungewöhnlich, was, C.?

Damit meine ich freilich mich.
Seit über einer Woche schlage ich mich wirklich tapfer, das muß ich jetzt mal ganz objektiv feststellen. Und was mache ich heute? Fahre zu Cirrus.
Cirrus kredenzt sein leckeres Vanilleeis mit heißen Kirschen. Und wer kann wieder nicht Nein sagen? Sicher! Meine leider-nicht-ganz-so-wünschenswert-wenige Wenigkeit.
Verdammt seist du, Cirrus! Meinen Willen hast du gebrochen, hach! Ja, sicher war es lecker, aber... ach, verdammt seist du! In ein Paralleluniversum mit 6 Staffeln "Nowhere Man" oder Riesendinos mit übergroßen Einmachgläsern - egal, solange sie "Nowhere Man" haben - dahin seist du verdammt.
Aber wehe, du nimmst mich nicht mit.

Heute bin ich zu Fuß von Sülz nach Weidenpesch gegangen - für die Nicht-Kölner: das sind etwa (hm...) 14 oder 15 km Luftlinie. Da ich keinen Stadtplan habe, ist das nicht so genau zu sagen. Warum ich das gemacht habe? Keine Ahnung. Sucht euch was aus:

1.) Ich wollte meinen Orientierungssinn testen.
2.) Ich wollte mein Immunsystem testen.
3.) Ich habe langsam die Schnauze voll von der KVB.
4.) Am letzten Tag meiner ersten (und relativ erfolgreichen) Diätwoche wollte ich noch schnell ein größeres Kaloriendefizit erreichen.
5.) Meine Freundin Y. fährt morgen für einen langen Monat an die Uni in Ankara und ich werde sie irgendwie furchtbar vermissen.
6.) Ich hatte es nicht sonderlich eilig, nach Hause zu kommen.
7.) Ich wollte die Batterien meines MP3-Players testen.
8.) Ich wollte mich zur Bekämpfung meiner Schlafstörungen mal müde laufen.
9.) Mein letztes Fünkchen Verstand hat mich verlassen.
10.) Mir war danach.

Dann gilt es auch nicht zu vergessen, daß ich heute vormittag stundenlang mit D. durch die Stadt gelatscht bin. Na, wenigstens hat das sich sehr gelohnt.
Aber ehrlich: Jetzt geht's mir so richtig gut.

Da sage noch mal einer was gegen die Jugend heutzutage.
Mal ganz abgesehen davon, daß ich nicht weiß, ob man uns tatsächlich noch zur Jugend zählen würde, sind wir doch wirklich erschreckend brave Menschen. Fast könnte man sich Sorgen machen; immerhin scheint es uns fast schon als Pflicht, daß man sich an Freitagabenden zünftig besäuft und dann lallend und, bei Bedarf, grölend durch die Kneipen zieht. So schaut's zumindest aus.

Wir dagegen waren, wie schon erwähnt, im Theater.
Das Stück ("Gespenster") war... nun. Viele Wackeligkeiten, die sich einzeln vielleicht noch hätten verzeihen lassen, doch das Gesamtbild hing schlußendlich leider recht schief. Vielleicht werde ich das Stück bei Gelegenheit mal lesen. Vielleicht.
Wie dem auch sei, danach stapften wir durch das Schneegestöber, das es sich spontan heute abend über Köln gemütlich gemacht hatte, in die nächste Bar - in der irrigen Hoffnung, irgendwann würde es schon aufhören zu schneien. Was natürlich nicht geschah, und so saßen wir eine ganze Weile da, nuckelten teure Apfelschorle, während R. eher zweifelhafte Komplimente an I. vergab, I. ein paarmal zu oft erklärte, er fände die Tropfen, die sich nach einem Gang durch den Schnee im Haar bilden, "cool", und ich immer mehr zu der Überzeugung gelangte, daß er ziemlich eitel ist, was seine Frisur angeht.
Im Anschluß begaben wir uns unter Verbrauch unserer letzten wärmespendenden Energiereserven zu R. nach Hause und tranken Tee, während wir uns köstlich an I.s unglaublich absurden Gedanken erfreuten.
Alles in allem also ein sehr erbaulicher Theaterabend, wenn man mal vom Theater absieht. Nächtes Mal sollten wir das einfach weglassen, finde ich. Und vielleicht sollte ich mich mit dem Tee nächstes Mal ein wenig zurückhalten, denn jetzt kann ich nicht schlafen...

Irgendwie bin ich in Aufbruchstimmung.
Liegt daran, daß ich zum I. aufbreche, sobald meine Haare trocken(er) sind. Dort schauen wir hoffentlich eine weitere Folge dieser wirklich guten Serie ("Nowhere Man"), bevor wir dann mit R., ihrer Schwester und deren Freundin ins Theater gehen. Irgendwas von Ibsen.
Der D. ist der Meinung, wir hätten jegliche Selbstachtung verloren. Daß wir uns einfach in ein uns unbekanntes Theaterstück verschleppen lassen, ist ihm vollends unverständlich. Er kennt aber auch R. und ihre ausgebufften Motivierungsmethoden nicht.

Außerdem ist D. der Befürchtung, daß I. an seinem Geburstagsgeschenk etwas zum Jammern finden wird.
Sicher, wir alle wissen, daß der I. immer einen Grund zum Jammern findet, wenn er das nur will - was durchaus keine Beleidigung sein soll; immerhin wird das der I. auch selber wissen, und außerdem: ist das nicht bei allen so? Aber ich glaube trotzdem diesmal nicht daran.
Warum dauert eigentlich der März noch so lange?

Eigentlich wollte ich heute zur K. fahren, aber ich muß mich um den PC meiner Mutter kümmern.
Was immer äußerst spaßig ist, wie ich anmerken sollte. Ich erinnere mich, wie sie einmal ganz verzweifelt war, daß der Rechner nicht mehr startete. Im Nachhinein ließ sich ihr Gedankengang wie folgt rekonstruieren: "Was ist denn das? Win.ini? System.ini? Was sollen diese ganzen Ini-Dateien da? Kenn ich nicht, hab ich nicht angelegt. Das war bestimmt ein Häcker, und das ist sicher ein Virus. Weg damit, Papierkorb leeren."

Darüber hinaus wollen mich diverse Leute wie Y. und C. und I. in letzter Zeit immer wieder nötigen, mehr rauszugehen und Menschen kennenzulernen. Mit "Menschen" meinen sie freilich "Männer", was ich in einigen Fällen doch irgendwie für differenzierenswert halte. Jetzt muß ich nur noch glaubhaft machen, daß ich darauf so gar keine Lust habe.
Je mehr Menschen ich kenne, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß ich ihre Geburtstage vergesse.

Nächste Woche ist C. mal wieder in der Stadt - was durchaus Seltenheitswert hat. Ob er wohl Zeit hat, wenigstens mit mir einen Kaffee trinken zu gehen? Der C. ist ein vielbeschäftigter Mensch.

Außerdem ist morgen der 10. Todestag meines Vaters.
"Was machen wir denn am 1.3.?" fragte meine Mutter vor einer Weile. Gibt es eine seltsamere Frage? Sicher, aber mir wäre sie in dem Moment sicher nicht eingefallen.

Gerade hat sich "DX2 Invisible War" mal wieder verabschiedet, und da ich kein Mensch bin, der alle zehn Sekunden speichert, habe ich jetzt auch keine Lust mehr.
Ich wünschte, das Spiel könnte sprechen. Seine Entschuldigungen wären bestimmt sehr lustig.

"Möchten Sie durch diese Tür reisen? Wie jetzt, SIE überlegen sich das nie, bevor Sie eine Tür aufmachen?"
"Wirklich, Trier IST nur 200m² groß, und in Deutschland heißen die Läden wirklich alle "Neun Welten Tavern" oder "Der blutende Rabe", und "StärksteBier" ist tatsächlich eine beliebte Biermarke. Und daß die Deutschen einen seltsam ge-fake-ten Akzent haben, ist auch normal. Die sind so. Aber man muß man eben mal da gewesen sein, um das zu verstehen."
"Klar kannst du dem Guard die Energycell oder das Multitool vor der Nase wegschnappen, aber rühr bloß seinen Schokoriegel nicht an, sonst hast du ein Problem. Da sind die eigen bei der SSC."
"Die Teller und Tassen sind aus einer speziellen... äh... Porzellanlegierung. Die zerbrechen nur gaaanz selten. Das ist normal."
"Sicher kann man eine große Holzkiste genausoweit werfen wie einen Briefbeschwerer. Wieso fragen Sie?"
"Was meinen Sie mit Pixelfehlern? Selber schuld, warum bestehen Sie auch auf dem Multisampling? Es gibt doch nichts schöneres als edle Treppeneffekte."

"Nein, ich bin kein X-Box-Spiel, ich BIN kein X-Box-Spiel, so glaubt mir doch!"

Ab und zu mal Freundschaften antesten. Manchmal. Jeder will gelegentlich wissen, wo er steht.
Aber warum? Weil man über die Jahre hinweg zu argwöhnisch geworden ist? Oder weil die Befürchtungen sich eben leider doch viel zu oft bewahrheiten?

[EDIT] Mir ist mittlerweile klar geworden, daß das da oben ein wenig komisch klingt und völlig falsch formuliert war - zumal ich in dem Fall der Gefühlstrampel war und nicht die betreffende Person.
Und irgendwie kommt dann, nachdem mir alle Freunde eine freundliche Absage erteilt haben, da sie gerade keine Zeit hatten, mit mir zu reden, gaaanz am Ende des Tages doch noch ein überraschender Anruf von jemandem, der einen dann wieder aufbaut. Ein stilles Danke in die Richtung.

Es muß sein. Es tut mir leid. So geht es nicht weiter. Ich muß weg. Ich muß zu mir selbst finden, zu meinem neuen Ich...

... oder meinem neuen Computer. Ich weiß noch nicht, wie lange die Installation dauert (ist ein wenig komplizierter bei uns in der Familie), deshalb sag ich jetzt erstmal 'tschö' und melde mich, sobald das Schmuckstück läuft.
Soviel schon mal: Da ist eine Fernbedienung dabei! Jawollja. Wer hat denn sowas? Wie geil ist das denn? Eine Fernbedienung!

Bis später, Leute.